Hier ist ein weiterer Wein aus der Kategorie Finden ohne Suchen.
Zugegeben bin ich in der neuen Welt ja nicht so gerne zuhause,
da ich finde, dass die alte Welt des Weinbaus reichlich gute Tropfen hervor bringt.
Aber zuweilen ist es doch ganz schön, über den eigenen Flaschenhals hinaus zu blicken.
In Vorbereitung eines Weinmenüs läuft mir dieser Tropfen über den Weg.
Zum ausgesuchten Menü zu kräftig, in anderer Kombination eine spannende Angelegenheit.
2012 Intriga Cabernet Sauvignon
Viña MontGras
D.O. Valle de Maipo, Chile
Nase: Teer, leichter Tabak, Zimt,Espresso, Zartbitter 60%, nasses Laub, Äste, Rumtopf
Gaumen: Auftakt von Erde und etwas Minze, gefolgt von Black Currant, weicher Pflaume, Rosinen, Zartbitter, Zigarrenkiste
Nachhall: ausgeprägte Tannine begleitet von Tabak, Espresso und Zartbitter, Pflaumenfinish. Lang und weich
Ein Wein von großer Dichte und ausgeprägter Tanninstruktur,
der unbedingt Röststoffe braucht.
Sensationelles Preis-Leistungs Verhältnis.
Speisen: Rindersteak vom Grill, Surf & Turf vom Rind, Hirsch gebraten, Rehrücken in Schokoladensoße, Ratatouille, Schoten, Pastinaken, Topinambur, Sellerie, Rösti, Kartoffelstampf
Der Wein stammt von 30 Jahren alten Reben am Fuße der Anden.
Sie wachsen auf Lehm mit einer Unterschicht von Sand und Stein.
Die lange Maischestandzeit von 28 Tagen und der 20 Monatige Ausbau in französischer Eiche, welche zu zwei Dritteln in gebrauchten Fässern statt findet, erklärt die ausgeprägte Tanninstrultur bei gleichzeitiger Weichheit und dem sehr zurückgenommenen toastigen Charakter.
Das Weingut rundet den Wein ab mit etwas Cabernet Franc und Petit Verdot.
Bereits Ende des 19. Jh. begann der Pionier Alejandro Reyes im Maipo Tal erfolgreich, Wein anzubauen. Leider wurde sein früher Ruhm bald vergessen. 1993 gründeten die Gebrüder Gras das Weingut neu. Sie zählen zu den erfolgreichsten und meist prämierten Weinmachern Chiles.
Gefunden bei: Weinhaus Fehser € 18,95
hallo juliane,
“ Black Currant “ ?!? … naja cassis kann ja auch keiner mehr hören 🙂
Und in der „neuen“ Welt, da gibt´s natürlich Weine die
hier in der „alten“ Welt so nicht erzeugt werden können.#
Aber dass ist ja eine andere, nichtendenwollende Diskussion seit langem.
Einzig die Transport/Umweltproblematik spricht – imho – dagegen.
Wenn es aber um Geschmack und Eigenständigkeit geht, gibt aus der neuen Welt
Hervorragendes und eben Einzigartiges zu entdecken.
Danke für Deinen Blick über den Flaschenhals und bis bald
Harald
Harald, sicher ist das mit dem Transport eine gewichtige Sache. Aber es gibt, wie ich schon schrieb, auch andere Gründe gegen die „neue“ Welt.
Doch Ausnahmen wollen erlaubt sein.
Black Currant habe ich bewußt geschrieben, denn „Cassis“ ist ein weiter Begriff, der mir nicht präzise genug war.
Danke für Deinen Kommentar, freu mich auf mehr! Juliane
hallo juliane,
auch auf die gefahr hin, mich als nerd zu outen – was ist der unterschied
zwischen cassis und black currant –
sind das nicht beides schwarze johannisbeeren ?
sorry für meine unwissenheit – aber dazulernen, das ist ja das schöne am wein…
liebe grüsse
harald… fast schon auf dem weg nach barbaresco 😉
Harald, natürlich ist im strengen Sinn Cassis Schwarze Johannisbeere. Verfolgt man Weinbeschreibungen genau, dann ist Cassis ein Sammelbegriff für Johannisbeere, die eben auch rot sein kann und etwas anders riecht und schmeckt. Und oft ist eben Cassis in schweren tanninigen Weinen eine Mischung aus beidem. Auch wenn mich jetzt sicher gleich Millionen von Kollegen steinigen werden, ich seh das so.
Schöne Zeit im Piemont. Juliane
danke juliane für das licht im dunkel der sauren beeren!
und zurück aus dem schönen piemont ist die „cassis“ thematik
auch sehr present 🙂 – war wieder eine gelungene mischung aus
landschaft wein und speise.
schön zu erleben, die weine in und um barbaresco werden leichter und filigraner.
mehr salz und weniger frucht – so zumindest unsere erfahrung.
wir haben wieder ein paar feine weingüter kennenlernen dürfen, die
glücklicherweise den meinigen weinstil auf die flasche bringen.
eine schöne woche
harald